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Die grössten Yoga-Mythen - Was ist dran?

Um Yoga zu machen muss man flexibel sein. Yoga ist nur etwas für ältere Menschen. Yoga ist nur dehnen. Alle Yogis sind Veganer.... Die Liste ist lang. Du hast sicher schon vieles davon gehört und einige, wenn nicht alle, der großen Yoga-Mythen sind dir sicher bekannt. Aber was ist tatsächlich dran? Worin steckt ein Funken Wahrheit und was ist tatsächlich nur ein Mythos?

Um Yoga zu machen muss man flexibel sein

Was kommt dir als Erstes in den Sinn, wenn du an Yoga denkst? Ziemlich wahrscheinlich sind es die verrücktesten Verrenkungen und herausfordernde Posen, die man oft auf Bildern sieht. Aber lass dich davon nicht einschüchtern, denn Yoga ist viel mehr. 

Um Yoga zu praktizieren ist Flexibilität keine Voraussetzung, sondern ein schöner Nebeneffekt, der sich mit der Zeit einstellt. Du musst nicht in deiner ersten Yogastunde deine Zehen berühren können. Mit regelmäßigem Üben wirst du – früher oder später – aber ganz sicher eine Steigerung deiner Flexibilität feststellen. Genauso wirst du auch Kraft aufbauen und so herausfordernde Asanas meistern können. 

Flexibilität und Kraft sind natürlich wichtige Eigenschaften für einen gesunden und fitten Körper. Aber im Yoga geht es um mehr, als die körperliche Praxis. Versuche dir Yoga eher als ein ganzheitliches Konzept vorzustellen. Als eine Einstellung zu sich selbst, dem eigenen Körper und dem Leben im Allgemeinen. Eine regelmäßige Yogapraxis kann Körper und Geist in Einklang bringen, Stress lindern und dich körperlich und mental stärker machen.

Yoga ist nur für Frauen, Mann macht Yoga |  Juice Plus+

Yoga ist nur etwas für Frauen

Du wirst es sicher kaum glauben, aber früher war die Yogapraxis nur Männern vorbehalten, besonders denen aus den oberen Kasten. Die Lehren des Yoga wurden ausschließlich mündlich, durch Rezitation, von heiligen Männern, den Gelehrten (Brahmanen), an ihre Schüler weitergegeben (was rund 3500 Jahre her ist). Yoga war auch nicht das, was wir heute kennen und im Westen praktizieren. Früher bestand diese Praxis hauptsächlich aus Pranayama (Atemübungen) und Meditation. 

In der heutigen Zeit hat sich das sehr gewandelt. Yoga ist eine körperliche und ästhetische Praxis geworden – man sieht oft geschmeidige Körper mit langen Gliedmaßen, die sich in praktisch jede nur denkbare Haltung verbiegen können - die aus grade diesen Gründen wohl anfangs mehr Frauen angesprochen hat.  Mittlerweile findet ein erneuter Wandel statt und Männer erkennen die vielen Vorteile, die Yoga auch für ihren Körper und Geist hat und dass die Praxis einen guten Ausgleich zu anderen Sportarten (z.B. Training mit Gewichten, Joggen) und Alltagsstress bilden kann.

Frau hat Schmerzen bei Yoga | Juice Plus+

Wenn ich lange genug übe, dann klappt jede Yoga Haltung 

Es wäre sicher schön zu wissen, dass du jede Yogahaltung irgendwann erreichen kannst, wenn du nur lange und hart genug daran arbeitest. 

Das kann auf einige Haltungen zutreffen, leider wird das aber nicht immer klappen. Grund dafür ist deine Einzigartigkeit und dein ganz spezieller Knochenbau. Dieser bestimmt, ob du eine Haltung erreichen kannst oder nicht. 

Nehmen wir den Lotus-Sitz. Einige Yogis sind (mit viel Übung) in der Lage, bequem in dieser Haltung zu sitzen. Deshalb denkst du, dass du nur lange genug üben musst um diese Haltung zu meistern. Vielleicht konntest du noch nie bequem mit gekreuzten Beinen sitzen, die Knie haben immer deutlich Richtung Decke gezeigt. Aber du übst und übst bis du es in diese Asana schaffst und irgendwann beginnen deine Knie zu zwicken. Du ignorierst dieses Gefühl, bis deine Knie beginnen zu brennen, der Schmerz sehr stark wird und auch nach dem Kurs nicht mehr aufhört. Was ist passiert? Du hast dir den inneren Meniskus gerissen. Aufgrund der Form deines Beckens und der Oberschenkelknochen wirst du nie im Lotus sitzen können und der Versuch, dorthin zu gelangen, zerstört dein Knie.

Vielleicht kannst du Yoga mehr das große Ganze sehen, als dich in Haltungen zu zwingen, für die dein Körper nicht gemacht ist. Im Yoga geht es nicht so sehr um ein Ziel und darum, eine bestimmte Asana zu meistern. Vielmehr solltest du versuchen den Weg zu genießen, auf diesem Weg etwas lernen und die Veränderungen im Körper, deinem Geist und deiner Einstellung wahrnehmen.

Yoga ist ruhig und entspannend

Auch ein Vorurteil, dass sich hartnäckig hält. Der Glaube, Yoga sei nur ruhig und entspannend, ist noch immer in den Köpfen vieler fest verankert. Fokussieren wir uns rein auf den körperlichen Aspekt des Yoga, der im Westen aktuell im Vordergrund steht, dann ist dieses Vorurteil vielleicht ein Grund, warum einige gar nicht erst damit anfangen möchten.

Selbstverständlich kann Yoga– je nach Stil – sehr ruhig und entspannend sein. Wenn du beispielsweise restorative Klassen oder Yin Yoga Stunden besuchst, dann bist du kaum in Bewegung und bleibst lange in den Haltungen ohne körperliche Anstrengung. Wenn du aber Kurse besuchst wie Vinyasa, Power Yoga oder Ashtanga Yoga, dann bist du bei den schnellen, fordernden Stilen angekommen. Dabei wirst du richtig ins Schwitzen kommen und hast am Ende ein ähnliches Gefühl wie nach einem Workout im Fitnessstudio und vielleicht auch ein bisschen Muskelkater.

Yoga ist religiös

Das ursprüngliche, aus Indien stammende Yoga, war sicherlich an eine Religion geknüpft. Es ging darum, durch und mit Yoga zu einer Erkenntnis, einer Art Erleuchtung zu gelangen, der Welt zu entsagen und das eigene Selbst zu erkennen. Diese religiöse Art von Yoga hat mit der Zeit aber mehr und mehr an Bedeutung verloren, auch wenn Yoga natürlich – je nach Interpretation, Stil, Lehrer – weiterhin religiöse Aspekte haben kann. 

Heutzutage ist die Verbindung von Yoga und Religion nicht mehr so deutlich wie zu früheren Zeiten und ein Mythos, der sich hartnäckig in der westlichen Welt hält. Man könnte sagen, dass die Religion von der Spiritualität abgelöst wurde. Ein Grund, dass sich diese Anschauung hält, könnte sein, dass Yoga weiterhin einige spirituelle Elemente enthält bzw. enthalten kann, die oft mit Religion gleichgesetzt werden. Je nach Kurs und Yogalehrer, wird davon unterschiedlich viel oder wenig in eine Yogastunde eingebaut. Das kann bedeuten, dass Mantren gesungen werden oder die Stunde mit einer Meditation beginnt. Manche Lehrer verzichten ganz darauf. Diese spirituellen Elemente mit Religion gleichzusetzen ist schlicht falsch. Yoga ist keiner Religion verbunden, jeder Anschauung gegenüber offen und kann unabhängig vom eigenen Glauben praktiziert werden.

Alle Yogis sind Vegetarier

Obwohl es keine Aufzeichnungen darüber gibt, wie viele Yoga-Übende sich vegetarisch ernähren, kann man davon ausgehen, dass sehr viele diese Ernährungsweise für sich gewählt haben. 

Folgt man dem achtgliedrigen Pfad des Yoga und sieht die dort beschriebenen Yamas (eine Art Verhaltensregeln) als Wegweiser für das eigene Leben, so kann dadurch der Verzicht auf Fleisch sicher begründet werden. Besonders im Zusammenhang mit Ahimsa, der Gewaltlosigkeit, geht es um einen rücksichtsvollen und gewaltfreien Umgang mit seiner Umwelt und allen Lebewesen. Je länger man Yoga praktiziert, desto stärker wird sich auch das Bewusstsein für diese Rücksicht auf alle Lebewesen entwickeln. Dennoch ist es keine Ernährungsweise, denen alle Yogis folgen und man sollte hierbei mehr auf sich und sein eigenes Körpergefühl hören, als dogmatisch Regeln zu folgen. Am Ende kann jeder Yogi selbst entscheiden, was für ihn das Richtige ist. 

Alte Menschen können auch Yoga machen | Juice Plus+

Yoga ist nur etwas für junge, fitte Menschen 

Yoga ist etwas, das jeder praktizieren kann. Unabhängig von Alter, Geschlecht und körperlicher Verfassung kann jeder einen Kurs finden, der den eigenen Bedürfnissen entspricht. Es gibt spezielle Kurse für Ältere, für Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder Yoga-Anfänger (diese Auflistung kann unendlich weitergeführt werden). Außerdem kannst du viele Haltungen deinem eigenen Körper entsprechend abwandeln und für dich zugänglicher machen. Es geht nicht darum deinen Körper in eine Haltung zu zwingen, zu der dieser nicht bereit ist, sondern darum, die Haltung deinem Körper anzupassen. Nutze Kissen, Blöcke, Gurte oder auch Wände und Stühle. Es gibt nicht nur die eine Variante einer Haltung, es gibt DEINE Variante. Yoga ist für alle da, schnapp dir deine Yogamatte und leg einfach los!